Vor Ende des 2.Weltkrieges hieß der Fliegerhorst „Alt-Lönnewitz“, benannt nach dem benachbarten Dorf Alt-Lönnewitz, welches sich nördlich der Bundesstraße B183 befand. Heute findet man von dem Dorf nur noch die Überreste der Dorfkirche als historisches Baudenkmal.
Der damalige militärische Deckname des Flugplatzes war „Aasgeier“. Der Grund und Boden des heutigen Flugplatzgeländes war ursprünglich in Besitz der Gutsbesitzer Hacke und Landmann. Beide waren in Alt-Lönnewitz ansässig. Die Initiative zum Bau des Flugplatzes ging vom damaligen Kinobesitzer in Falkenberg/Elster, Herrn Hüttenrauch, aus. Herr Hüttenrauch war im 1. Weltkrieg Jagdflieger zusammen mit Reichsmarschall Göring in der Staffel „Richthofen“. Basierend auf dieser Verbindung erfolgte dann der Bau des Fliegerhorstes ab 1934. Der Grund und Boden wurde vom Deutschen Reich gekauft.
Militärfliegerhorst Alt-Lönnewitz
Ausschlaggebend war die verkehrsgünstige Lage. Falkenberg als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und die Anbindung an die Straße waren direkt gegeben.
Schon bevor der reguläre Flugbetrieb begann, starteten und landeten kleine Sportflugzeuge wie die FW 44 „Stieglitz“ auf der sich noch in Privatbesitz befindlichen Wiese. 1934 besaß der Fliegerhorst eine 800 m lange Grasbahn und man begann mit dem Bau von zwei Tankstellen.
Ab 1936 wurde Alt-Lönnewitz als Fliegerübungsstelle genutzt. Der Fliegerhorst wurde zu dieser Zeit eines der größten Arbeitgeber der Region, der auch eine große Anzahl von Zivilisten beschäftigte.
Am 17.September 1934 und am 16. September 1936 gab es auf dem Flugplatz Alt-Lönnewitz eine erste große Flugschau mit Sportflugzeugen. An deren Flugvorführungen nahmen damals als Akteure Persönlichkeiten wie Ernst Udet und Graf Hagenburg teil.
Diese Flugvorführung wurde damals von etlichen tausend Besuchern aus der Umgebung besucht. Dies war hier in der Umgebung von Falkenberg eines der größten Volksfeste jener Zeit.
Ab 1937/38 begann der reguläre Flugbetrieb der Flugzeugführerschule FFS A/B Alt-Lönnewitz (A-Flugzeuge mit max. 3 Personen als Besatzung und einem Fluggewicht bis 1000 kg / B-Flugzeuge bis max. 6 Personen als Besatzung und einem Fluggewicht bis 2500 kg). Bis zu diesem Zeitpunkt war der Flugbetrieb der FFS in Sprottau ausgelagert.
Zu dem wurden von der Flugschule Alt-Lönnewitz die Arbeitsplätze Alteno (Luckau), Pretzsch/Elbe und Gahro/Niederlausitz genutzt. Die neue Start- und Landebahn aus Beton 1250 m lang und 60 m breit wurde ebenfalls 1937 fertig gestellt. Im November 1944 wird die 60 m breite Start– und Landebahn auf 2000 m verlängert.
Im April 1939 wird Alt Lönnewitz zur Flugzeugführerschule FFS C umbenannt (C-Flugzeuge mit mehr als 6 Personen als Besatzung und einem Fluggewicht über 2500 kg).
Die Flugschule existiert bis Juli 1944 und wird dann aufgelöst. Die Schwerpunktverlagerung auf die Tagjagd- und Schlachteinheiten macht die Weiterbildung zum Erwerb des C-Scheines nicht mehr erforderlich und somit wurden alle C Schulen aufgelöst.