Am 24. April 1945 wurde der Flugplatz Alt–Lönnewitz und das Montagewerk (Arado) südöstlich von Blumenberg von den sowjetischen Streitkräften okkupiert und dann in der Folgezeit zum sowjetischen Militärflugplatz Falkenberg ausgebaut. Zum Kriegsende besaß der ehemalige deutsche Fliegerhorst sieben teilweise große Flugzeughallen für mehrmotorige Flugzeuge, einen Gleisanschluss über den Bahnhof Falkenberg und eine 2000 m lange Startbahn. Der Flugplatz war bei Kriegsende weitgehend intakt und ist im Gegensatz zur Stadt Falkenberg von alliierten Bombardierungen verschont geblieben. Jedoch ist mit der deutschen Aufgabe des Platzes die Startbahn teilweise unbrauchbar gemacht wurden. Die ersten landenden sowjetischen Flugzeuge waren eine Staffel Douglas A20 Bomber im Juni 1945. Unter sowjetischem Kommando wurden mit Hilfe deutscher Betriebe und Hilfskräften, Aufräum– und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Somit war die militärische Einsatzbereitschaft in kürzester Zeit wieder hergestellt. Im Gegensatz zu den westlichen Besatzungszonen, die die ehemaligen deutschen
Militärhinterlassenschaften meistens völlig neu nach ihren Vorstellungen umbauten, begnügte man sich von sowjetischer Seite her, mit der Wiederherstellung und dem Ausbau der militärischen Anlagen. Zur Sicherstellung des Flugbetriebes wurde zumindest in der Winterperiode 1946/47 und 1947/48 die deutsche Bevölkerung zu Schneeräumarbeiten herangezogen. Dazu erging regelmäßig ein Befehl der sowjetischen Kommandantur an die Bürgermeister der umliegenden Ortschaften. Nach einem Aufruf am Vortag, hieß es dann morgens um 7:00 Uhr auf dem Marktplatz antreten, 40–50 Mann mit Schippe „bewaffnet“ aufsetzen und ab ging es per LKW zum Flugplatz. Je nach Wettersituation 2-3 mal die Woche, die warme, üppige Mahlzeit am Mittag war verlockend. Auf der Start- und Landebahn arbeiteten bereits Hundertschaften sowjetischer Soldaten, wobei spezielles technisches Räumgerät noch nicht zur Verfügung stand. In Falkenberg sowie auch auf anderen Flugplätzen der sowjetischen Besatzungszone wurden seinerzeit umliegende Handwerksbetriebe zu Reparatur- und Aufbauarbeiten verpflichtet. In der Folgezeit war die personelle Stärke der hier nach dem Einmarsch stationierten sowjetischen Besatzungstruppen so hoch, dass die auf dem Territorium des Flugplatzes vorhandenen Unterkünfte nicht ausreichten, zumal auch viele Familienangehörige der Offiziere eintrafen. Die Folge war, das in Falkenberg einige Straßenzüge von der deutschen Bevölkerung geräumt werden mussten. Das betraf besonders die zum Flugplatz führende Mühlberger Straße mit einem Teil ihrer Nebenstraßen. Im Sommer 1947 mussten die bisherigen Einwohner innerhalb weniger Tage ihre Wohnungen räumen und bei anderen Familien untergebracht werden. Ein Problem das noch dadurch erschwert wurde, das Falkenberg eine große Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aufnehmen musste. Erst 1950 konnten die geräumten Wohnungen wieder von ihren Besitzern bezogen werden.
Anfang der 50er Jahre begann man den Bereich der ehemaligen deutschen Offiziersunterkünfte (Offiziersvillen) um einen Wohnpark (Plattenbauten) zu erweitern. Man schuf eine komplett eigene Infrastruktur mit eigenen Versorgungseinrichtungen sowie notwendiger Busverbindungen nach Falkenberg, die besonders von den mehr als 500 Zivilangestellten für Einkaufsfahrten in die Stadt genutzt wurden.
Im April – Oktober 1955 wurden die befestigten Betriebsflächen erweitert, eine Vorstartlinie neugebaut und der Ringrollweg erneuert. 1958 entstand die neue Flugleitstelle, die bis heute in Form des Tower Gebäudes noch erhalten ist.
Für die Kinder aus den Offiziersfamilien wurde im Garnisonsbereich eine 10 Klassen Schule („Nr.129“) eingerichtet.
Von Mai – September 1960 wurde die Startbahn auf 2500 m verlängert und damit Flugplatz 2.Klasse.
In der Zeit von 1968 – 70 baute man neue Munitionsbunker und 40 geschlossene Flugzeugdeckungen (Shellter, mit einer Breite von 11 Metern) und nutzte dazu auch erstmals das Südgelände mit. In den 70er Jahren wurden neue moderne Munitionslager, Tanklager und Staffelgebäude gebaut.
Mit Einführung der MIG 23 im Jahre 1973, erfolgte dann 1976 außerhalb des Flugplatzes im Nordwestgelände der Bau von zwei Munitionsbunkern für Lenkwaffen. Zusätzlich erweiterte man in dieser Zeit die Wohnsiedlung des Platzes um 3- und 5-geschossige Plattenbauten.
Im Jahre 1986 begann man mit der Sanierung der Flugbetriebsflächen, dabei verwendete man hier in Falkenberg erstmals die vorgefertigten PAG-Stahlbetonplatten. Im Rahmen der Sanierung der Flugbetriebsflächen wurde auch die Hauptstart – und Landebahn nach Westen auf insgesamt ca. 4000 m erweitert. Durch die mehrfache Überdeckung der Startbahn besaß sie eine mehr lagige Decke von insgesamt 60 cm Stärke. Einige der 10 Ab – und Zurollwege wurden auch zum Abstellen von großen Transportflugzeugen und Bombern verwendet.
Die in den 80er Jahren eingeführten MIG 29 waren für die bis dahin genutzten 11 Meter breiten Shellter zu groß und man begann 1988 im Nordwestteil des Flugplatzes mit dem Neubau von größeren Flugzeugabdeckungen (Shellter mit einer Breite von 16 Metern).
Durch die politischen Veränderungen in Europa verhängte man 1989/90 über den Shellterneubau einen Baustop. Dadurch wurden von den insgesamt 34 geplanten neuen Flugzeugabdeckungen (MIG29) nur 8 Abdeckungen im Rohbau fertig gestellt. Die MIG 29 wurden während ihrer Stationierung in Falkenberg größtenteils vor den 11 Meter breiten Shelltern abgestellt. Die aus den 30er Jahren stammenden Flugzeughallen dienten teilweise bis 1993 für periodische Kontroll– und Instandsetzungsarbeiten an den Jagdflugzeugen.
Im Zeitraum von 1956 – 1993 wurden in der DDR so genannte Flugdiensttage eingeführt. An diesen zugeteilten Flugdiensttagen durfte auf den Flugplätzen uneingeschränkter Flugbetrieb durchgeführt werden. Falkenberg bekam die Tage Montag, Mittwoch und Freitag zugewiesen und wurde mit dem Funknamen „BAIKAL“ angeflogen. Die Übungsflüge der Düsenjäger mit Überschallgeschwindigkeit führte zu einer starken Lärmbelästigung für die Bewohner Falkenbergs, besonders dann, wenn der Bahnhof das angenommene Ziel war. Proteste und Eingaben blieben meist ohne Erfolg.
Desweiteren wurde Falkenberg kurzzeitig durch einzelne Staffeln verschiedener Fliegereinheiten des Warschauer Paktes oder einzelner Flugzeuge genutzt. Darunter waren unter anderem Bomber IL 28 (Finsterwalde), Transportflugzeug Li 2, Bomber Jak 28, Abfangjäger Jak 28P, Jagdbomber Su 22/24/25, Transporter AN 12, AN 22, Mi 8 Hubschrauber, Mittelstreckenbomber Tu 22K, Atomarer Langstreckenbomber Tu 22M und IL76 Transportflugzeuge.
Die letzten Transport- und Unterstützungsflüge nach Russland wurden im Juni 1993 mit AN 22 und IL 76 durchgeführt. Der letzte Start eines russischen Jagdflugzeuges (MIG 29) fand am 15.06.1993 statt, mit dem Ziel Sernograd.
Danach wurde der Flugplatz an die deutsche Verwaltung übergeben, wo man Betreffs einer Weiternutzung durch die Luftwaffe der Bundeswehr weitersondierte. Dies wurde jedoch verworfen (Holzdorf in unmittelbarer Nähe).